Urtica dioica (Grosse Brennnessel)
Die Blätter und Stängel der Brennnessel sind mit einer Vielzahl kleiner Brennhaare besetzt, die an der Spitze ein Köpfchen aufweisen. Bei der geringsten Berührung brechen die kieselsäurehaltigen, spröden Zellwände der Brennhaare an der Sollbruchstelle und der abgebrochene Haarstumpf bohrt sich in die Haut. Dabei setzt das Haar ein Gemisch aus Acetylcholin, Histamin und Ameisensäure frei, das den charakteristischen brennenden Schmerz verursacht.
Früher wurden die Fasern der Brennnessel zu einem Stoff verarbeitet, der nicht nur robust, sondern auch vielseitig verwendbar war. Die Fasern sollen reissfester als Hanf, feiner als Baumwolle, glänzender als Seide und wärmer als Wolle sein, was sie zu einem wertvollen Material in der Textilherstellung machte. Aufgrund der aufwendigen Herstellung werden Brennnesselfasern heute jedoch kaum noch für die Produktion von Textilien verwendet.
Urtica dioica (Grosse Brennnessel)