Ein Projekt zur Sensibilisierung der Gesellschaft für die wildwachsenden Pflanzen der Schweiz. Es umfasst verschiedene Initiativen, die darauf abzielen, das Wissen über diese Pflanzen und ihre Verwendung wiederzubeleben. Es beleuchtet ihre besonderen Eigenschaften und Anpassungen an die Umwelt sowie ihre kulturelle und ökologische Bedeutung.
KRAUTPORTRAIT: Juniperus communis (Gewöhnlicher Wacholder)
Im Mittelalter wurde Wacholder als Schutzmittel gegen die Pest und böse Mächte eingesetzt: Mit in Wacholderöl getränkten Edelsteinen zog man magische Kreise um das Krankenbett eines Patienten. Becher aus Wacholderholz sollten anzeigen, ob eine Speise gesund oder vergiftet war. Verhexungen gegen Milch würden kraftlos, wenn diese mit einem Stab aus Wacholderholz berührt wurde. Wacholder galt als Zufluchtsort für die Seelen der Verstorbenen und war daher häufig auf Friedhöfen zu finden. In Pestzeiten entzündeten die Menschen grosse Wacholderfeuer, um sich vor Ansteckung zu schützen. Intuitiv nutzten sie die keimtötende Wirkung des Wacholders und nahmen auch an, die Nadeln würden krankmachende Dämonen vertreiben.